Donnerstag, 8. Dezember 2016

Essen: Ugali und Skumawiki

Türchen Nr. 8

Guten Morgen!
Im Moment sitze ich gerade beim Frühstück und hab vor unserem Schnorchelausflug noch etwas Zeit zum schreiben.

Die nächsten Einträge werden sich hauptsächlich mit Essen beschäftigen- also lest sie am besten nicht hungrig ;)

Bevor hierher kam war ich sehr skeptisch was das Essen angeht. Uns wurde schon erklärt das es oft das Gleiche gibt und ich habe mich schon drauf eingestellt nicht sonderlich viel vom Essen zu erwarten. Aber - wie sooft- muss man es wirklich selbst erleben und sollte sich nicht von irgendwelchen vorherigen Infos beeinflussen lassen.

Denn eigentlich ist Ugali gar nicht so schlimm.
Aber was genau ist eigentlich Ugali oder auf gut deutsch " Maisbrei".

Für die Herstellung wird Mais benötigt. Dieser wird geerntet und die Maiskörner werden vom Kolben entfernt und in der Sonne getrocknet. Danach gibt man sie zum mahlen. Heraus kommt eine Art Pulver oder Mehl , welches allerdings nicht zu fein sein darf.

Zubereitung:

Am besten wird Ugali über dem Feuer oder Kohle zubereitet. In einer Art Wokpfanne aus Eisen wird Wasser zum kochen gebracht.

Sobald das Wasser richtig gut kocht fängt man immer wieder etwas Maismehl hinzuzufügen. Dabei ist es wichtig ständig mit dem Kochlöffel umzurühren damit es nicht unten anbrennt.
Ist es wieder etwas gequollen kommt die nächste Ladung Mehl, solang bis eine breiartige Masse ensteht.

Diese muss jetzt mit dem Holzlöffel oder besser " Ugalistick" richtig " geschlagen" und gerührt werden. Das ist - vorallem bei größeren Mengen- richtig anstrengend. Dadurch sollen jedoch noch kleine Klümpchen zerstört werden.
. Damit der Teig nicht unten anbrennt sollte er ständig in Bewegung sein. Ist er fertig wird er zu einer Art Kugel geformt die im " Wok" liegt.

Jetzt muss es schnell gehen. Man nimmt den Wok und stürzt den Ugali- Klumpen auf den Teller. Ist er dort heile angekommen wird er mit dem Stick noch etwas in Form gebracht - am Ende schaut es aus wie eine Art Kuchen.

Und fertig ist das Ugali.

Beim Essen schneidet man sich dann eine Art " Kuchenstück" heraus und legt es neben sich. Gegessen wird mit den Händen. Jetzt nimmt man sich von seinem Stück immer wieder ein kleineres Stück.  Zuerst knetet man das Ugali etwas in der rechten (!) Hand und je nachdem was es gibt wird es noch zurecht geformt.
Meistens macht man eine Art Kuhle mit der Fleisch und Gemüse aufgenommen werden kann. Gibt es viel Soße formt man sich kleine "Becher" damit man diese vom Teller in den Mund bekommt.


Wie schmeckt Ugali?

Ugali hat keinen richtigen Eigengeschmack, dadurch das keinerlei Gewürze hinzugefügt werden.
 Man könnte es etwas mit Grieß vergleichen.
Den Geschmack erhält man dadurch, dass man es zu Soßen, Fleisch/ Fisch und Gemüse ist. Dadurch wird es auch nie langweilig zu essen.

Man kann auch noch zwischen weißem ( reines Maismehl) und braunem ( Maismehl mit Hirse) unterscheiden. Das braune Ugali ist etwas reichhaltiger und schmeckt minimal anders.

Warum ist man fast jeden Tag das gleiche?

Wie oben schon geschrieben kommt es nicht auf das Ugali sondern eher auf die Beilage an. Desweiteren ist es ein günstiges Essen, das auch satt macht und dem Körper genug Energie verleiht.

Mein Gastbruder zum Beispiel kann fast ein viertel vom ganzen Ugali essen. Anfangs war ich mit einer Portion in der Größe von einem Apfel schon satt. Inzwischen schaff ich auch schon etwas mehr aber noch lang nicht so viel wie meine Gastgeschwister.

Ugali und Skumawiki - Das Hauptessen vieler Kenianer

Skumawiki bedeutet übersetzt " über die Woche". Folglich ist Ugali und Skumawiki ein Essen mit dem man sich günstig unter der Woche ernähren kann. Es ist gesund, macht satt und eigentlich immer im Haus bei uns.

Skumawiki ist eine Art von Grünkohl die mit dem Messer in Streifen geschnitten wird.
Diese werden dann erst in heißem Wasser eingeweicht ( ca. 10-15 min.). Derweil werden Tomaten und Zwiebeln angebraten in Öl. Zum Schluss kommt der Kohl dazu und muss einige Zeit vor sich hin köcheln. Am Ende schaut es aus wie eingekochtes Grünzeug. Etwas Salz dazu und fertig ist es.





Hier gab es noch Fisch dazu: Mein Mini-Klumpen mit Skumawiki


Wer mich kennt weiß, dass ich ein kleiner Gemüse und Grünzeug Fan bin weshalb Skumawiki definitiv zu meiner Lieblingsbeilage gehört!



Leecker....bei den Bildern bekomm ich schon wieder Hunger obwohl ich gerade erst gefrühstückt habe.

Chiemo met!

Aber aufs Essen muss ich noch etwas warten, jetzt geht es erstmal eine Runde schnorcheln!

Sonnige Grüße ,
Mirj



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