Matatus sind kleine Busse mit denen vorallem auf den Hauptstraßen unterwegs ist. Mit ihnen kann man von kurzen Strecken in der Stadt bis zu einer Langstreckenfahrt durch ganz Kenia relativ günstig ans Ziel kommen.
Eine Einstündige Fahrt kostet dabei meist 100 Schilling (1€).
Eine Matatu-"Crew" besteht meist aus dem Fahrer und einem der die Leute organisiert und bei dem bezahlt wird.
Jedoch sollte man bevor man in ein Matatu steigt ersteinmal schauen wie viele Leute darin sitzen. Denn wer in ein komplett leeres Matatu steigt kommt nicht so schnell voran. Für die Matatufahrer zählt nämlich nicht wie schnell sie an ihr Ziel kommen sondern wie viele Leute sie mitnehmen können. Dadurch wird immer mal wieder angehalten und etwas gewartet um nach neuen Leuten Ausschau zu halten. Sind mehrere Matatus zur Stelle streiten sich die Fahrer sogar um ihre Kunden.
Ist ein Matatu voll ist es sehr sehr eng. Dann sitzen auf einer Bank für 3 locker mal 5 Leute und Durchgänge zwischen den Sitzreihen werden mithilfe eines Holzbretts, das man jeweils auf den Sitz auf der rechten und auf der linken Seite legt, auch zu Sitzen umfunktioniert.
Zudem kanns passieren dass die Tür nicht mehr zugeht und der "Eintreiber" halb im und halb außerhalb des Autos steht.
Meist werden Säcke mit Lebensmitteln oder Koffer gestapelt. Hier gilt das gleiche wie im Inneren des Busses, irgendwo geht schon noch was hin.
Das Schöne ist dass man einfach etwas gucken kann und trotzdem etwas vom Verkehr abgekapselt ist.
Und auch die Strecken auf denen sie fahren gehen von festen Straßen bis in den tiefsten Busch wo vielleicht manche schon rätseln würden wo sich ein Fußweg befindet.
Dabei sind auch selbstgebaute Brücken oder Pfützen die einem See ähneln kein Problem. Nur wenn es sehr matschig ist, geben sogar die besten Pickipickifahrer auf, denn dann kommt man nicht wirklich voran und die Wahrscheinlichkeit dass man eher im Matsch als am Ziel landet ist sehr groß.
In solchen Situationen helfen dann nur noch Gummistiefel und ein gutes Gleichgewicht wenns zu Fuß nach Hause geht.
Wir haben hier unseren eigenen Pickipickifahrer, den lieben Kennedy. 10 min vorher eine SMS und er ist zur Stelle. Das ist gerade nachts sehr gut, da man gerade als Frau aufpassen muss bei wem man aufs Pickipicki steigt.
Werde bald auch mal ein Video drehen von der Pickipickifahrt von der großen Straße, durch den Busch hin zu unserem Compound damit ihr nachvollziehen könnt was das für ein Spaß/ "Abenteuer" ist.
Für diejenigen die sich fragen wie es denn mit Autos aussieht: natürlich gibt es Autos.
Jedoch ist es sehr teuer sowie für viele auch nicht von Nöten eins zu besitzen. Durch die niedrigen Preise für den Transport haben die Leute hier höchstens ein eigenes Pickipicki. Zudem braucht man für Autos auch einen anderen Führerschein. Achja...und da es hier ja keinen TÜV gibt kann man sich vielleicht vorstellen wie groß die Wahrscheinlichkeit ist dass ein gebrauchtes Auto nicht sonderlich lange ohne Probleme fährt.
Eure Mirjam