My life in Kenya
Mittwoch, 19. Juli 2017
Die Rolle der Frau - Beziehung Mann / Frau
Da würde er große Probleme mit meiner Gastmutter bekommen. Denn die Küche und der Haushalt ist das Revier der Frau und wehe der Mann mischt sich ein. Wenn er z.B. meiner Gastmutter sagen würde wie sie zu kochen hat oder allein die Küche zu oft betritt kann meine Gastmutter Ihn verlassen. Denn auch wennn es für uns in Deutschland absurd erscheint und sich wohl viele Frauen freuen würden wenn der Mann etwas mehr im Haushalt machen würde ist das in einer Luo Familie etwas anders. Aber wie überall gibt es auch Ausnahmen. Die Ehe meiner Direktorin zum Beispiel war der Ehe in unseren Vorstellungen schon viel ähnlicher. Ihr Ehemann war der erste Mann den ich in Kenia gesehen habe der seine Hemden eigens gebügelt hat. :D
Leider hat diese Art der Ehe aber besonders für die Frau viele Nachteile. Sie kann nicht einfach Ihren Mann verlassen und ist auf Ihn angewiesen. Der Mann kann sogar der Frau die Kinder wegnehmen sollte sie ihn betrügen oder einfach so verlassen. Viele Frauen haben auch sehr sehr jung geheiratet ( wurden verheiratet ) und dadurch nichtmal eine weiterführende Schule besucht. Auch wenn sich das heutzutage zum Glück etwas wandelt und auch auf die Bildung von Mädchen wertgelegt wird kommt es auch heute noch vor, dass junge Mädchen nach der 8. Klasse heiraten müssen. So kommen sie nämlich von Ihrer Familie weg, ihr Vater muss eine Person weniger versorgen und der neue Mann an Ihrer seite ist für sie verantwortlich.
Oft bleibt den Mädchen auch kein anderer Ausweg wenn sie zum Beispiel schwanger werden und noch unverheiratet sind. Da sie mit einem unehelichen Kind es sehr schwer haben wird einen Mann zu finden werden sie oft an den " nächst besten" verheiratet. Auch wenn solche Situationen meist nur auf dem Land zu finden sind ist dies etwas, das meiner Meinung nach keine Frau erleben sollte. Auch die Aussage, dass wenn Frauen vergewaltigt werden und schwanger werdem - es ihre Schuld sei, hat mich sehr wütend gemacht.
Für mich war das auch in meiner Gastfamilie oft schwer zu ertragen wie mein Gastvater meine Gastmutter selbstvertsändlich rumkommandiert hat oder sogar die jüngeren Männer oder meine Brüder meiner Gastschwester wie selbstverständlich dabei zugeschaut haben wie sie das Geschirr abräumt und für sie abspült. Auch wenn der Mann natürlich andere Aufgaben hat ist die Art wie sie sich über die Frau stellen etwas, das meiner Meinung nach nicht in Ordnung ist.
Allein die Tatsache, dass die Männer mehrere Frauen haben dürfen und Frauen das einfach aktzeptieren müssen wenn ihr Mann eine andere noch dazu heiratet beschreibt für mich keine gute Ehe. Allerdings hat mich die Tatsache, dass viele der Frauen diese Art der Behandlung ok oder sogar gut finden noch mehr erschrocken. Sie lassen sich benutzen und werden oft nicht wertgeschätzt....aber sie die Chance aus einer solchen Ehe rauszukommen und als Frau alleine zu leben ist sehr gering.
An meiner Gastmutter konnte ich sehen wie sie manchmal unter der ganzen Arbeit und der Art wie ihr Mann sie manchmal behandelt hat gelitten hat. Auch wenn ich in diesem Blogeintrag sehr hart mit den Männern und der Kultur der Luos umgehe ist es etwas, dass mich bis heute beschäftigt.
Aber auch ich musste lernen damit umzugehen und auch einiges über mich ergehen zu lassen. In der Schule waren die männlichen Lehrer nicht in der Lage sich ihr essen selbst zu nehmen wenn eine Frau anwesend war. Sie wären lieber mittags verhungert als freiwillig das Essen zu verteilen. Auch wenn ich manche Sachen nicht gemacht habe musste ich mich doch ein Stück weit anpassen. Tee einschenken, meinem Gastvater sein Essen bringen und und und. Allerdings hatte ich den Vorteil, dass ich in der Schule eine Lehrkraft war und weiße Hautafarbe hatte. Dadurch war es mir möglich, "Nein" zu sagen und sogar die Rolle der Frau in Kenia in Frage zu stellen. Diese Diskussion haben mir geholfen zu verstehen wieso es so ist wie es ist und den Lehrern hat es aufgezeigt, dass in Deutschland vorwiegend andere Strukuren herschen. ( Etwas, weshalb manche meinten, sie würden es sich überlegen nach Deutschland zu gehen) Desweiteren haben sie mich etwas ernster genommen und nicht ständig ( allerdings immernoch oft genug) versucht mich als Frau anzuwerben oder mich zu überreden mir einen Kenianer als Mann zu angeln.
Leider habe ich aber auch durch die Schule oft mitbekommen, wie schon die Mädchen und jungen Frauen unter diesen Verhältnissen gelitten haben. Ein besonders heikles Thema war die Periode. Alle Frauen, die das hier jetzt lesen: Stellt euch vor ihr habt eure Tage und besitzt keine Tampons, Binden oder Klopapier und seid nur im Besitz von einer Unterhose. Zudem sitzt man den ganzen Tag in der Schule und kann sich nicht mal schnell waschen. Wie auch oft noch in Deutschland ist die monatliche Periode ein Thema über das man nicht sehr häufig offen redet. Ich mein , das Männer da nicht drüber reden ok, aber selbst manche Frauen zieren sich da noch häufig. Genau das sollten sie aber nicht. Denn mit wem soll ein 14-Jähriges Mädchen darüber reden wenn nicht mit seiner Mutter. Doch manchmal können selbst diese in Kenia nicht weiterhelfen und mal ganz ehrlich - ich würde in Kenia auch nicht zu meinem Gastvater gehen und ihm von meinen monatlichen Problemen erzählen.
In meiner Zeit an der Schule waren Mädchen der oberen Jahrgänge deshalb oft nicht in der Schule oder haben sich Jacken um den unteren Teil der Schuluniform gebunden. Normal benutzt man in Kenia oft einfach Tücher oder eine Art Schwämme weil Binden und vorallem Tampons sehr teuer sind. Wir Freiwilligen haben unseren Tamponvorrat aus Deutschland mitgenommen weil wir wussten wie schwer preiswerte Tampons in Kenia zu bekommen waren. Dabei sind Tampons ein echter Luxus im Vergleich dazu was Frauen in Kenia benuten um ihre Periode zu überstehen. Doch das Hauptproblem bleibt die Tatsache das es ein Thema ist, über das man(n) nicht redet und so macht man das Thema zu einem Problem für die Frau.
( Ich weiß, dass dieser Eintrag einige Äußerungen über das männliche Geschlecht enthält , die nicht gerade postiv sind. Ich möchte nur klarstellen, dass ich damit niemanden beleidigen oder den Männern bestimmte Absichten unterstellen möchte sondern nur etwas schärfer aufzeigen möchte wie dominant Männer in Kenia meist sind und wie es sich auch aus der Sicht einer Frau anfühlt wenn man wegen seines Geschlechts anders behandelt wird.)
Zum Schluss noch eine kleine Geschichte:
Meine Mitfreiwillige hat einer Kollegin mal Tampons von sich zum ausprobieren gegeben und sie war begeistert, weil das eine so angenehme einfachere Methode ist. Ich hoffe Sie bekommt noch mehr, denn so wäre einer Frau schoneinmal geholfen.
Auch wenn das jetzt ein langer Eintrag war mit vielen Abzweigungen - die Rolle der Frau ist damit längst noch nicht gänzlich beschrieben und ich hoffe dass in den nächsten Jahren auch in Kenia sich mehr Frauen stark machen .
Bis dahin - freu mich über eure Meinungen - Mirjam
Sonntag, 2. April 2017
Mit meinen YouTube Videos bin ich auch schon ein ganzes Stück weiter und ich hoffe das es in Kürze alles mal zum anschauen gibt.
Während der Vorbereitung ist mir das erste Mal aufgefallen, dass Dinge, die aus Kenia für mich ganz normal sind und alltäglich erscheinen, für die Schüler hier ja doch interessant sein könnten. Klingt absurd - aber das war mir davor nicht so ganz klar. Also erzähle ich wohl etwas über meinen Alltag und versuche durch viele Bilder und Videos so auch den Schülern einen Einblick in meine Zeit in Kenia liefern zu können.
Jetzt aber zu meinem Eintrag, in dem ich euch etwas über die Beziehungen und auch Verhältnisse in (m)einer kenianischen Luo- Familie berichten möchte.
Fangen wir mal an mit der Eltern- Kind Beziehung.
In den meisten Familien sind die Mütter für die Kindererziehung zuständig. Das bedeutet, dass Kinder besonders am Anfang eine enge Bindung an die Mutter haben und da der Vater oft auch viel arbeitet, ihn nicht so viel zu Gesicht bekommen. Insgesamt ist der Vater ja derjenige, der die Familie versorgen muss während die Frau sich vor allem um den Haushalt kümmert. Frauen die arbeiten haben dafür eine Haushaltshilfe. Mir ist auch aufgefallen, dass sich zwar Väter um die Bildung ihrer Kinder im finanziellen Sinne kümmern, allerdings oft eine nicht so enge Bindung zu ihren Kindern besitzen.
Das liegt auch an der Tatsache, dass manche Väter sehr viele Kinder haben -von unterschiedlichen Ehefrauen. Ja, ihr habt schon richtig gehört. Im Volk der Luo ist es nicht unüblich 2-3 Frauen zu besitzen - insgesamt sind 10 Frauen gestattet, sobald man alle gleichwertig versorgen kann. Manchmal leben die Frauen auf dem gleichen Compound mit jeweils eigenen Hütten, manchmal aber auch an verschiedenen Orten. Da der Man aber das Geld für die Familie aufbringen muss hat er logischerweise nicht so viel Zeit, die er mit seiner Familie verbringen kann.
Jetzt muss man aber auch zwischen Mädchen und Jungen unterscheiden. Während die Mädchen im Alter vorallem lernen zu kochen und einen Haushalt zu führen, müssen Jungs zwar auch kochen lernen, aber sind dann vorallem mit den Tieren oder härteren Arbeiten wie Holz hacken beschäftigt. Das ist bei uns ja auch noch oft so, dass vorallem Männer die körperlich schweren Arbeiten erledigen, was auch etwas mit dem männlichen Körperbau um Allgemeinen zusammenhängt. ( Was nicht bedeutet, dass Frauen so etwas nicht hinbekommen!!!!!#frauenpower ).
Während viele Frauen so lange in der Familie bleiben, bis sie verheiratet sind, können Männer entweder schon früher ausziehen wenn es der Beruf erfordert oder sie bekommen ihr eigenes kleines Haus auf dem Compound der Familie. So ist es zumindest in den traditionellen Luo Familien der Fall. Sollte die Frau allerdings die Chance auf ein Studium/ andere Ausbildungen haben kann auch sie zuhause ausziehen - allerdings nicht ohne die Erlaubnis des Vaters. Ohne die, geht nämlich im Allgemeinen nicht viel. Während die Mutter entscheidet was die Kinder anziehen und wie sie ihre Haare tragen , entscheidet der Vater - den ganzen Rest ( Geld, Schule, etc).
Wie ich ja schon in der Lehrer- Schüler - Beziehung geschrieben habe, ist auch zuhause die übliche Bestrafungsform Züchtigung oder auch Essensverweigerung - von Seiten der Eltern versteht sich.
Während ich Hausarrest bekommen habe wenn ich mal nicht zugehört habe oder mit dem Schädel durch die Wand musste, bekommen in manchen Familien in Kenia die Kinder nichts mehr zu essen oder werden gezüchtigt.
Was jedoch trotz dieser Bestrafungsmethoden in Kenia an Familie so schön ist, ist die Tatsache, dass die Familie über alles geht. Sie ist mit das Wichtigste und wenn man einen Kenianer fragt, wo sein Zuhause ist, wird man meist erst seinen Geburtsort erfahren und danach seinen aktuellen Wohnort.
Egal wie alt man ist, wenn deine Eltern dir etwas sagen musst du gehorchen und auch wenn alt sind/ finanzielle Unterstützung brauchen ist es als Kenianer deine "Pflicht" ihnen zu helfen. Oft arbeiten nämlich die Eltern ein Leben lang nur um ihren Kindern Schule und evtl. Studium zu finanzieren und sind dann auf die Hilfe angewiesen.
Auch wenn man sich seine Familie nicht aussuchen kann, man kann sie nicht verleugnen und manchmal vergessen wir viel zu oft wie wertvoll unsere Familie doch für uns sein kann.
Hab euch lieb, Mama, Papa, Lukas und Oma.
Einen schönen Sonntagabend euch und einen guten Start in die Woche,
eure Mirjam
Dienstag, 21. März 2017
Tag gegen Rassismus - Zurück zur Ordnung
5 Wochen seit meinem letzten Post, 4 Wochen wieder in Deutschland und heute, am Tag gegen den Rassismus habe ich mich endlich dazu überwindet wieder etwas zu posten. Wieso ich das Wort Überwindung verwende....weil ich die letzte Zeit zwar Einträge geschrieben -aber nicht veröffentlicht habe. Auch wenn das jetzt etwas übertrieben klingt aber durch diesen Post komme ich ein großes Stück weiter wieder an - hier in Deutschland.
In den ersten beiden Woche wollte ich am liebsten nur im Bett bleiben und meine Ruhe haben. Dadurch konnte ich das Ankommen noch etwas rausschieben.....
Naja....aber da ich ja wohl wieder auf deutschem Boden bin kann sowas ja nicht ewig gehen. Also bin ich mit zum einkaufen, habe mich mit meinen Mädls getroffen und habe versucht mein Leben hier wieder aufzunehmen.
Auch wenn ich mich im ersten Moment gefreut habe meine Familie und Freunde wiederzusehen war ich doch ziemlich überfordert. Trinkwasser aus dem Hahn, in der warmen (!) Dusche und sogar die Toilette spült mit Trinkwasser. Klamotten riechen wieder richtig frisch gewaschen ohne dass einem die Arme schmerzen und ich frage mich ernsthaft wie viele Klamotten ich besitze. Der Kühlschrank ist voll und es gibt jedes Mal so eine große Auswahl an gutem Essen sodass ich immer erstmal 10min alles anstarre und mir überlegen muss was ich denn essen soll.
Die gute alte Bob kostet mehr als das fünfache für kurze Strecken und der geregelte ruhige Straßenverkehr lässt mich das Chaos und den Lärm von Kisumus Kreuzungen doch glatt vermissen. Aber vorallem vermisse ich die Schule, meine Kollegen, meine "Mama Pamela", meine Gastgeschwister und die anderen Freiwilligen.
Ich könnte jetzt ewig damit weitermachen was ich alles vermisse....aber es ist fast alles.
Auch die Dinge die sich einfach geändert haben passen nicht auf eine Seite aber ich werde immer mal wieder etwas mit in meine kommenden Einträge reinschreiben.
Mein eigentlicher Grund für diesen Eintrag ist euch zu sagen dass ich zurück bin und in den nächsten Tagen meine fertigen Einträge hochladen werde und auch versuche Videos auf YouTube hochzuladen. Es wird in den nächsten Monaten außerdem ein paar Vorträge/ Aktionen geben bei denen ich etwas über meine Zeit erzähle und noch ein paar andere Dinge loswerden möchte.
Im Moment biete ich verschiedenen Schulen an Vorträge zu machen zu Kenia, interkulturellem Austausch, weltwaerts-Dienst etc. Falls jemand Interesse hat ( nicht nur Schulen) kann er sich gerne bei mir melden: ms5.smile@t-online.de
Soweit so gut.....nutzt doch den Tag heute noch um mal über euch nachzudenken wie ihr durch euer Verhalten Rassismus entgegenwirken könnt. Ich habe mir heute vorgenommen Leuten aus der "1. Welt " - wie auch ich es bin - etwas offener gegenüberzutreten und nicht jeden, der etwas für mich abwertendes über andere Kulturen sagt, sofort abzustempeln - jeder Mensch ist unterschiedlich und hat eine andere Geschichte. Ich möchte versuchen Menschen nicht vorschnell zu verurteilen und sie nur noch aus einem Blickwinkel zu betrachten - auch wenn das schwierig ist. Aber es ist ein Anfang und einen Versuch wert.
Eure Mirjam Akinyi Singer
Ankunftsfauxpas: Wenn man mitten in der Nacht panisch aufwacht und seinen Freund fragt ob er sich schon mit Moskitospray eingesprüht hat.
Tägliche Routine und Angst vor Mücken hinterlässt halt doch Spuren :D
Sonntag, 12. Februar 2017
Rückkehr
Montag, 16. Januar 2017
Merry Christmas and happy new year - meine Feiertage
Viele haben mich schon an Weihnachten gefragt wie ich eigentlich meine Feiertage in Kenia verbringe. Naja...ehrlich gesagt....so ohne Schnee und Kälte kommt bei 30 Grad nicht so wirklich Weihnachtsstimmung auf. Ich beginne mal mit der Woche vor Weihnachten. In der Zeit war ich bei den Leuten in Nyang'oma zu Besuch und wir haben fleißig Plätzchen gebacken. Linzer, Schokokipferl, Butterplätzchen, Zimtsterne und Schokocrossis. Das war zwar eine sehr teure Angelegenheit aber dadurch kam zumindest etwas weihnachtliche Stimmung auf. Am 23. Dezember wollte ich dann eigentlich das Weihnachtspaket meiner Eltern abholen allerdings dachten sich die kenianischen Postbeamten sie machen vor Weihnachten einfach mal 24 Stunden früher dicht als offiziell auf dem Plan stand. Naja und dann war da auch schon der 24. Dezember. Während ich auf meinem Handy von vielen von euch schon frohe Weihnachten gewünscht bekommen habe, Fotos vom Christbaum sowie Geschenken und leckerem Essen war der 24. bei uns ein stinknormaler Tag.
Nur am Abend nach dem Essen begannen wir mit den Vorbereitungen für den 25. Dezember - der Tag an dem hier Weihnachten gefeiert wird. Nachdem ein riesen Eimer mit Mandazis gefüllt war gings ins Bett da am nächsten Tag ( 25.12) um 7.00 Uhr morgens die Kirche startete. Der Gottesdienst war nicht viel anders als sonst. Nur am Ende mussten meine Mitfreiwillige und ich nach vorne um allen Frohe Weihnachten zu wünschen ( auf deutsch und englisch) und nach der Kirche wünschte man sich gegenseitig 'Merry Christmas'.
Nach der Kirche gings dann wieder auf den Compound wo es Mandazi mit Tee zum Frühstück gab. Aufgrund des vielen Essens und auch dem Fakt dass ich am Morgen etwas früh aus dem Bett musste legte ich erstmal ein kleines Schläfchen ein. Kaum war ich wieder wach gab es auch schon Mittagessen - Chapati mit Tee.
Den restlichen Nachmittag verbrachte jeder mit Nichts tun. Auch mit Versuch jemanden zum spielen zu finden scheiterte. Am Abend kamen dann alle zum großen Essen zusammen.
Es gab Pilau ( Reis mit Fleisch und Gewürzen), sowie Reis mit einer Bohnenpaste. Und das Highlight: Jeder bekam eine Soda ( Limo).
Da saßen wir dann vollgegessen, jeder halb am schlafen unter unserem "Weihnachtsbaum" aus Luftballons und gebastelten Anhängern. Auch wenn nicht die typische Weihnachtsstimmung aufkam war es doch schön, da alle zusammen saßen und man irgendwie doch gemerkt hat, dass es ein besonderer Tag war.
Den 26. verbrachte jeder wieder mal mit nichts tun und rumhängen. Am 27. wollte ich dann eigentlich mein Paket abholen´.....allerdings hatte der Präsident am 26. spontan beschlossen, dass der 27. auch ein Feiertag sei sodass die komplette Poststelle geschlossen war.
Naja....willkommen in Kenia.
Meine Tage vor Silvester verbrachte ich dann hauptsächlich mit anderen Freiwilligen, Besorgungen und putzen - meine Mama war ja im Anmarsch ;) :P
Am 31. war ich dann in Kisumu und ich habe mit Sara und Paulina - zwei weiteren weltwaerts Freiwilligen - ins neue Jahr
gefeiert.
Tja und nach einem Neujahrsbrunch kam dann am 2.1 auch schon meine Mama in Kisumu am Flughafen an.
Jetzt habt ihr sie aber seit heute morgen wieder in Deutschland - auch wenn einige der Leute hier sie lieber in Kenia behalten wollten. ;)
Soweit von mir mal wieder - bis die Tage,
eure Mirjam
Samstag, 31. Dezember 2016
Ende und Anfang
Sooo....die letzten Stunden von 2016 sind am laufen. Da kommt man schon so ins grübeln was dieses Jahr alles passiert ist. Für mich war 2016 ein Jahr voller Abschiede und erste Male. Zuerst hatte ich eine super schöne Zeit beim Hairspray Musical und habe mit meinem Abitur ein Kapitel meines Lebens abgeschlossen. Und schon kam der nächste große Schritt. Meine Reise nach Kenia. Und allein hier in Kenia gab es so viele neue und interessante Dinge, die ich kennengelernt habe. Sei es ein anderes Leben, eine neue Sprache, eine andere Kultur, neue Freunde und noch sooo viel mehr.
Da ist es jetzt an der Zeit ein paar Leuten mal zu danken.
Als allererstes mal meinen lieben Eltern. Denn die haben immer an mich geglaubt, mich unterstützt und mich zu einem Teil zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Selbst hier in Kenia sind sie noch für mich da und schicken mir ein Paket oder kommen zu Besuch.
Hab euch lieb.
Dann noch einen Riesen Dank an meine Mädels, die mir immer geholfen haben und auch übers Telefon immer ein offenes Ohr haben. Achja und meinen Lieblingsmenschen, der immer für mich da ist - Danke.
Als nächstes kommen alle SPENDER (INNEN), die mich und meinen Aufenthalt hier erst möglich gemacht haben. Danke, dass ich das hier erleben darf. Ich hoffe ich kann euch durch meinen Blog daran teilhaben lassen was ich hier alles erlebe.
Und das Beste kommt zum Schluss: RIIIESEN DANKESCHÖN an dich / euch - meine Leser!
Durch euer Interesse und euer positives Feedback zu meinem Blog motiviert ihr mich immer weiter zu schreiben. Es macht mir richtig Spaß euch zu berichten und hoffe ich kann euch einen kleinen Einblick in mein Leben geben.
Lest weiter so fleißig und fragt so viel ihr wollt!
Zum Ende möchte ich euch noch kurz ein Update geben wie es mir hier eigentlich geht:
Ich muss sagen ich vermisse inzwischen meine Leute von Zuhause schon aber meine Mama kommt mich in zwei Tagen besuchen - da freue ich mich schon ihr das alles hier zu zeigen ;)
Meine Mitfreiwillige und ich sind leider sehr unterschiedlich aber ich versuche einfach mehr mit anderen Freiwilligen zu machen und mich auf die Schule zu konzentrieren.
Die Schule vermisse ich auch ziemlich, meine Schüler grüßen mich schon immer und fragen wie lange es dauert bis wir wieder spielen können.
Mit meiner Gastfamilie ist es eine Art ' Gute Zeiten, schlechte Zeiten'.
Je nachdem wie nachgiebig man mit Geld und anderen Dingen ist. Es ist schon oft schwierig ein gutes Gleichgewicht zu finden und es nicht persönlich zu nehmen wenn sie mal beleidigt sind weil man "nein" sagt. ich finde es schade wie Geld einfach so viel verändert.
Aber ich hoffe das wird im nächsten Jahr alles etwas besser.
In Kenia an sich hab ich mich jedoch - wie schon oft gesagt - verliebt. Es ist so ein schönes Land mit vielen netten Leuten. Ich fühle mich in Kenia sehr wohl und hoffe noch oft hierhin zurückzukommen.
Anbei kommt auch mal wieder eine Entschuldigung: Da jetzt mein Laptop mir auch noch den Kampf angesagt hat, müsst ihr etwas Geduld haben bis ich die schon geschriebenen Beiträge mit Bildern hoch laden kann. Seid mir nicht böse - ich versuche es so schnell es geht.
Heute Abend bin ich übrigens bei zwei anderen Freiwilligen.
Zum Essen gab's Fisch mit Kochbananen und gleich geht's noch Nachspeise essen im Restaurant. Danach feiern wir dann in Kisumu ins neue Jahr.
Ich hoffe ihr habt auch einen schönen Abend vor euch :)
Ich wünsche euch einen guten Rutsch, viel Glück und Gesundheit fürs neue Jahr und die Möglichkeit Träume wahrwerden zu lassen.
Mein Wunsch ist, dass ihr mir weiter treu bleibt und das Beste aus 2017 herausholt.
Bis nächstes Jahr,
Eure Mirjam Akinyi
Montag, 26. Dezember 2016
Rolle der Religion und Gottesdienste
Soo...jetzt versuche ich noch irgendwie für euch einen Ausschnitt des Gottesdienstes hochzuladen, damit ihr eine Vorstellung habt wie das so klingt.
Grüße Mirjam