Sonntag, 25. September 2016

Transportmittel

Matatu, Tuktuk,  Pickipicki.....das sind unsere Haupttransportmittel. Aber eins nach dem anderen:
Matatu
Matatus sind kleine Busse mit denen vorallem auf den Hauptstraßen unterwegs ist. Mit ihnen kann man von kurzen Strecken in der Stadt bis zu einer Langstreckenfahrt durch ganz Kenia relativ günstig ans Ziel kommen.
Eine Einstündige Fahrt kostet dabei meist 100 Schilling (1€).
Eine Matatu-"Crew" besteht meist aus dem Fahrer und einem der die Leute organisiert und bei dem bezahlt wird.
Jedoch sollte man bevor man in ein Matatu steigt ersteinmal schauen wie viele Leute darin sitzen. Denn wer in ein komplett leeres Matatu steigt kommt nicht so schnell voran. Für die Matatufahrer zählt nämlich nicht wie schnell sie an ihr Ziel kommen sondern wie viele Leute sie mitnehmen können. Dadurch wird immer mal wieder angehalten und etwas gewartet um nach neuen Leuten Ausschau zu halten. Sind mehrere Matatus zur Stelle streiten sich die Fahrer sogar um ihre Kunden.
Ist ein Matatu voll ist es sehr sehr eng. Dann sitzen auf einer Bank für 3 locker mal 5 Leute und Durchgänge zwischen den Sitzreihen werden mithilfe eines Holzbretts,  das man jeweils auf den Sitz auf der rechten und auf der linken Seite legt, auch zu Sitzen umfunktioniert.
Zudem kanns passieren dass die Tür nicht mehr zugeht und der "Eintreiber" halb im und halb außerhalb des Autos steht.
Gepäck wird vorallem auf dem Dach festgebunden mit einfachen Seilen.
Meist werden Säcke mit Lebensmitteln oder Koffer gestapelt. Hier gilt das gleiche wie im Inneren des Busses, irgendwo geht schon noch was hin.
Tuktuk
Man kann sich ein Tuktuk eigentlich wie eine Rikscha nur mit Motor vorstellen. Bis jetzt hab ich sie nur in den Städten gesehen wo sie für bis zu 3 Personen geeignet sind. Preislich zahlt man hier etwas mehr als für Matatus. Man könnte vielleicht mit jeweils 10-20 Schilling mehr rechnen für Kurzstrecken.
Das Schöne ist dass man einfach etwas gucken kann und trotzdem etwas vom Verkehr abgekapselt ist.
Auch Tuktuks werden übrigens für den Transport von Sofas gerne genutzt.
 
Pickipicki
Mein Lieblingstransportmittel Pickipickis sind eine Art Mofas. Sie fahren überall. Ob in der Stadt oder im Busch , mit ihnen kommt man da hin wo man möchte. Damit kommen nicht nur Menschen an ihr Ziel sondern auch ganze Sofas, Sessel und auch Koffer. An unserem ersten Tag wurden unsere zwei großen Koffer + zwei große Rucksäcke auf einem Pickipicki transportiert.
Und auch die Strecken auf denen sie fahren gehen von festen Straßen bis in den tiefsten Busch wo vielleicht manche schon rätseln würden wo sich ein Fußweg befindet.
Dabei sind auch selbstgebaute Brücken oder Pfützen die einem See ähneln kein Problem.  Nur wenn es sehr matschig ist, geben sogar die besten Pickipickifahrer auf, denn dann kommt man nicht wirklich voran und die Wahrscheinlichkeit dass man eher im Matsch als am Ziel landet ist sehr groß.
In solchen Situationen helfen dann nur noch Gummistiefel und ein gutes Gleichgewicht wenns zu Fuß nach Hause geht.
Wir haben hier unseren eigenen Pickipickifahrer, den lieben Kennedy.  10 min  vorher eine SMS und er ist zur Stelle. Das ist gerade nachts sehr gut, da man gerade als Frau aufpassen muss bei wem man aufs Pickipicki steigt.
Werde bald auch mal ein Video drehen von der Pickipickifahrt von der großen Straße, durch den Busch hin zu unserem Compound damit ihr nachvollziehen könnt was das für ein Spaß/ "Abenteuer" ist.
So das waren jetzt die Transportmittel mit denen ich hier so unterwegs bin.
 

Für diejenigen die sich fragen wie es denn mit Autos aussieht: natürlich gibt es Autos.
Jedoch ist es sehr teuer sowie für viele auch nicht von Nöten eins zu besitzen.  Durch die niedrigen Preise für den Transport haben die Leute hier höchstens ein eigenes Pickipicki. Zudem braucht man für Autos auch einen anderen Führerschein. Achja...und da es hier ja keinen TÜV gibt kann man sich vielleicht vorstellen wie groß die Wahrscheinlichkeit ist dass ein gebrauchtes Auto nicht sonderlich lange ohne Probleme fährt.
Eines möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten: Die "Autowaschanlage" in Kisumu.  Oder besser :" rückwärts im Victoriasee parken".
Kommt gut über die Woche,
Eure Mirjam
P.S: Pickipickibild folgt!!

Montag, 19. September 2016

Küche

So jetzt zu einem Thema nach welchem ich schon oft gefragt wurde: Unsere Küche.

Ich sag schonmal vorab: Vergesst das Bild einer europäischen Küche, denn das werdet ihr hier in Masogo nicht sonderlich oft zu Gesicht bekommen.

Das Herz der Küche ist die Feuerstelle. Hier findet der Hauptteil des Kochens statt. Von Steinen, die im Boden einbetoniert sind, umgeben wird hier wie bei einem Lagerfeuer durch Holz die Hitze zum Kochen erzeugt.
Das Feuerholz liegt dabei immer nahe der Feuerstelle,  da man ständig nachlegen muss.

Über der Feuerstelle hängen
Zweige in einem Bündel, die den Rauch etwas wegnehmen und so gleichzeitig trocknen.

Neben der Feuerstelle steht eine Art Feuerkorb.  In diesen kann man heiße Kohlen legen und so auch etwas darauf kochen, erhitzen oder ihn zum wärmen ins Haupthaus stellen.

Rechts daneben ist das Kochwasser. Das Kochwasser ist noch nicht abgekocht und wird deshalb nur zum - kochen- verwendet. In einer anderen Ecke der Küche befindet sich ein zweiter Eimer in dem abgekochtes Wasser zum Trinken ist.

Im Küchenregal finden sich hauptsächlich Töpfe, Tassen, Gewürze und andere Kochenutensilien.
Die Zutaten für das Kochen sind im Haupthaus in einer Art Speisekammer.
Unter dem Regal kommt immer das schmutzige Geschirr hin.

Dann gibt es noch ein Bett in der Küche auf dem mein Gastbruder Tony schläft.

Desweiteren hat das Dach der Küche kleine Löcher damit der Rauch besser abziehen kann aber es trotzdem nicht zu stark hineinregnen kann.

Neben der Küche ist ein Holzgestell, auf dem das Geschirr nach dem Abwasch trocknet. Der Abwasch an sich ist nicht sonderlich spektakulär. Eine Schüssel mit Wasser und Seife und eine zweite nur mit Wasser,  zum abwaschen der Seifenreste.
Wir bauen meistens eine Spülkette auf: Einer schrubbt mit Seife, der nächste taucht das Geschirr ins klare Wasser und der letzte bringts zum trocknen.

Das Wasser wird davor, wenn es nicht gerade viel geregnet hat vom Fluss geholt.

Das war so das Wichtigste. ..

Da wir letzte Woche ein paar Stromausfälle hatten kommen manche Bilder/Einträge etwas verspätet. Ich versuche jedoch weiterhin fleißig zu schreiben und Fotos zu machen.
Aber ,wie man hier sagt, kommt dieser Eintrag pünktlich zu spät!
;)

Schönen Start in die Woche euch :)
Eure Mirjam Akinyi

Wohnräume

Alles gut? Hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende :)
Nach der Beerdigung am Samstag stand Sonntag bei mir nur waschen,  aufräumen und putzen an.

Außerdem wurden wir auf die Schulen aufgeteilt.  Dabei hatte ich Glück da ich meine Wunschschule bekommen habe :)

So jetzt aber zum eigentlichen Thema.  Bei meinem Eintrag habe ich euch ja nähere Infos über die wichtigen Räumlichkeiten vorenthalten. Deshalb starte ich einfach mal mit dem Haupthaus.

Dort schlafen die Mädchen sowie meine Gasteltern.

Wenn man hineinkommt ist rechts der Esstisch der für Frühstück und Hausaufgaben genutzt wird. Links ist eine Kommode mit Tellern, Tassen und Kleinigkeiten zum Essen wie Toast und Honig.
Weiter hinten ist das Wohn-/ Esszimmer. Hier ist der Fernseher und eigentlich der Ort wo alle zusammen kommen. Tagsüber sind auf den Sitzen Schöne Decken, abends werden diese jedoch immer weggeräumt.  Denn da kommt der Großteil der Familie zusammen um gemeinsam zu essen. Da wir meist mindestens 8 Leute sind reicht da der Esstisch natürlich nicht aus.

Es kommen auch oft Nachbarn die den halben Tag in unserem Wohnzimmer sitzen und fernsehen, da sie keinen eigenen Fernseher besitzen.  Auch für sie steht Tee und manchmal eine Kleinigkeit zu essen bereit.

Jetzt ist die Pause
gleich vorbei,  also machts gut :)
Eure Mirjam  Akinyi

Freitag, 16. September 2016

17.09.2016, Eindrücke

Da mein Alltag hier ja jeden Tag von neuem beginnt möchte ich kurz meine Themen-Einträge unterbrechen und euch ein paar Eindrücke schildern, die mich die letzten 3 Tage etwas zum nachdenken gebracht haben.

Am Donnerstag hatten wir eine längeres Gespräch mit Mdm.  Jane, einer Lehrerin an der High Rise Academy an der wir diese unterrichtet haben.  Sie fragte uns ob Leute in Deutschland oft krank werden und sterben. Natürlich werden Leute auch in Deutschland krank,  doch wenige sterben jung an Krankheiten. Sie erzählte uns, dass es hier normal sei, dass viele Kinder ohne einen Elternteil aufwachsen. Auf näheres nachfragen erzählte sie uns dass Samstag (heute) die Beerdigung eines Vaters von einem Vorschulkind sei und die Schule an der Beerdigung teilnehmen würde.
Für Sie sei der Tod etwas das zu ihrem Alltag dazugehöre, genau wie Krankheiten.

Am nächsten Tag bemerkte ich ein Mädchen der 1.Klasse  in meinem Unterricht das ständig schlief und wenn es mal wach war sehr glasige Augen hatte. Also brachte ich sie ins Lehrerzimmer,  wo sie allerdings nur Schmerztabletten bekam. Nach weitererm nachfragen bat mich die Direktorin schließlich mit der Schülerin ins nächste Krankenhaus zu gehen.  Dort wurde Fieber gemessen und ein Bluttest gemacht. Nach ewigem Warten gab's das Ergebnis: Malaria. Und zwar schon seit einigen Tagen. Die Medikamente wurden in Tütchen gepackt und ein Mitarbeiter erklärte mir wie sie diese einzunehmen hatte. In der Schule wurde das Mädchen nach dem Mittagessen von ihrer Mutter abgeholt. Am Montag soll sie wieder in die Schule.

Dass Schüler so krank in die Schule kommen sei völlig normal,  meinte eine Lehrerin, die meisten kommen bald wieder nachdem sie krank waren. Für mich war das der erste Moment hier in dem ich Begriff wie normal und alltäglich Tod und Krankheiten sind.

Heute Mittag besuchten wir mit der Schule die Beerdigung.  Sie hatte schon früh begonnen,  aber hier ist es normal dass jeder kommt und geht wann er will. Sie fand, wie es hier üblich ist auf dem Compound des Verstorbenen statt, da hier die Verstorbenen bei ihren Familien,  also auf dem Compound begraben werden. Es waren ziemlich viele Leute gekommen, die alle unter zelten saßen. Leider waren die Lautsprecher ausgefallen sodass man die zahlreichen Verabschiedungen von Bekannten und Verwandten nicht hören konnte aber wir hätten ohnehin nicht viel verstanden.
Zwischendurch konnte man sich auch ins Essenszelt begeben,  wo richtig große Auswahl an leckerem Essen bereit stand.
An sich kam mir die Beerdigung eher wie eine Geburtstagsparty vor, da manche T-Shirts mit dem Gesicht des Verstorbenen trugen und irgendwie keiner wirklich offensichtlich niedergeschlagen wirkte. Da wurde mir erneut klar wie viele Menschen in ihrem christlichen Glauben Trost und Antworten finden, denn für die meisten war klar dass da noch was kommt nach dem Tod.

Ich muss sagen dass mir diese Beerdigung etwas dieses mulmige Gefühl genommen hat was den Tod und den Umgang damit hier angeht. Leider mussten wir die Beerdigung wegen eines aufkommenden Gewitters früher verlassen aber ich denke dass dies nicht meine letzte sein wird ( klingt jetzt etwas blöd). Desweiteren möchte ich zu diesem Thema nochmal etwas schreiben wenn ich noch etwas mehr darüber erfahren und erlebt habe.

Jetzt ist es schon spät aber morgen kann ich mal ausschlafen da meine Familie aufs Feld muss und wir nicht in die Kirche gehen.

Ininde maber ( Schlaf gut),
Mirjam

Dienstag, 13. September 2016

Meine ganze Gastfamilie + Foto

Na alles gut in Deutschland?

In diesem Eintrag würde ich euch gerne meine Gastfamilie vorstellen.
Allgemein kann man sagen dass ich noch nie eine Familie gesehen habe die so viel Humor hat. Es gibt nahezu jeden Abend etwas zu lachen und jeder lacht lauthals mit einem breiten Grinsen im Gesicht mit.

So jetzt hab ich es endlich mal geschafft ein Foto von meiner engsten Familie zu machen.

Jetzt aber zuerst zu den Personen meiner Familie:

Aloyce( 44 ) ist mein Gastvater und mein Projektpartner zugleich. Projektpartner bedeutet,  dass er mit für mich und das Projekt verantwortlich ist und sich  vor Ort um den Papierkram kümmert und mich in meinem Projekt herumführt.
Zuhause ist er meist nur abends oder Sonntags da er oft irgendwo unterwegs ist. Er ist eine Art Farmer, arbeitet jedoch nicht immer selbst auf dem Feld. Wenn er Zuhause ist wartet abends nur noch Ruhe, Essen und Entspannung auf ihn.

Denn der Haushalt wird mit Unterstützung der restlichen Familie vorallem von seiner Frau Florence (30 ) gemacht. Sie steht schon früh auf um das Frühstück vorzubereiten,  geht die Kühe melken, kocht riiiichtig lecker, geht einkaufen und verteilt die Aufgaben damit alles funktioniert. Auch für uns ist sie eine richtige Mama....schaut dass es uns gut geht und lässt uns nicht ohne eine Tasse Tee getrunken zu haben in der Früh aus dem Haus.

Ihr ältester Sohn heißt Julies (17).
Er geht auf ein Internat und ist deshalb nur in den Ferienmonaten Zuhause. Dieses Jahr ist er in der 12.Klasse und macht seinen Abschluss. Daheim muss er wie viele Jungs vorallem Holz beschaffen, sich um die Tiere kümmern und Handwerksarbeiten erledigen.

Sein jüngerer Bruder Tony ist an der Wambi Primary School in der 7.Klasse. Da die höheren Klassen meist bis halb 6 Schule haben kommt er erst später heim. Wenn er da ist, muss er jedoch genauso Holz machen, bei der Ernte und beim Vieh helfen und Wasser holen. Abends nach dem Essen werden dann noch Hausaufgaben gemacht.  Tony erinnert mich etwas an meinen Bruder Lukas....groß, etwas schlaksig und isst am meisten in der ganzen Familie ohne zuzunehmen ;)
Und er ist oft auch nicht sonderlich gesprächig. Wenn man ihn jedoch mal zum reden gebracht hat ist es ziemlich lustig.

Seine Schwester Biattha ist auch in der 7. Klasse, allerdings geht sie auf die private High Rise Academy in Masogo ( an der auch jmd unterrichten wird). Zu ihren Aufgaben gehören Wasser holen, kochen und putzen. Sie ist schon ziemlich selbstständig und hilft auch uns viel wenn wir uns mal wieder nicht zurecht finden. Auch in der schule ist sie ziemlich gut und versucht so ihrem Traumberuf Journalistin etwas näher zu kommen.

So und jetzt zum Küken der Familie,  die liebe Elka (Ilka), 8 Jahre alt. Sie geht in die 4.Klasse der Wambi und ist wie der kleine Sonnenschein in der Familie. Sie singt, albert herum und kommt immer wieder auf lustige Ideen. Nach der Schule gehört vorallem Wasser holen zu ihren Aufgaben. Aber auch ansonsten hilft sie wo sie kann.

Zuletzt möchte ich euch noch kurz unsere Oma, die Mutter von Aloyce vorstellen. Judith lebt auf einem Compound direkt neben unserem.
Sie hat 2 Schwestern namens Theresa und.
Sie hat insgesamt 11 Kinder auf die Welt gebracht, 9 Mädchen und 2 Jungs. Der älteste der Geschwister ist Aloyce mit 44, der jüngste ist gerade einmal 14.

So, dass war jetzt die "kleine Familie".

In Kenia bedeutet der Begriff Familie nämlich nicht nur Eltern und Kinder, sondern er umfasst die komplette Verwandtschaft sowie auch gute Freunde oder Nachbarn.
Und das Wichtigste in einer Familie ist sich gegenseitig zu unterstützen.
Da es meist Mitglieder gibt die vielleicht etwas vermögender sind oder bessere Chancen haben,  wird von diesen erwartet die Familie zu unterstützen.

So auch von unserem Gastvater Aloyce.

Da gibt es Magret. Sie ist die Tochter eines guten Freundes und wohnt während der Schulzeit auf unserem Compound. Sie macht dieses Jahr in der Primary School ihren Abschluss,  aber es steht noch nicht fest ob sie danach weiter hier bleibt. Auf dem Compound hilft sie überall.  Kochen, Waschen, Spülen, Putzen etc.

Dann gibt es da noch Manuel. Er ist der jüngste Bruder von Aloyce und besucht die 7.Klasse in der Wambi Primary School. Er wohnt und isst bei uns oder seiner Mutter Judith.

Aoma ist der Stalljunge wie man bei uns so schön sagt.
Er schläft und isst meist hier, damit meine Gastmutter sicher sein kann dass das Vieh versorgt ist.
Leider kann Aoma kein Englisch weshalb wir wenig mit ihm zu tun haben.

Isaac,17, besucht die Secondary. Er und sein Bruder Fred sind die Kinder einer verstorbenen Schwester von Aloyce. Isaac schläft bei uns, isst aber bei unserer Großmutter, da dort Fred schläft.

Zuletzt gibt es da noch Toto und Brian. Sie wohnen auch bei Oma Judith kommen aber oft zum spielen und essen rüber. Ihre Mutter ist auch eine Schwester von Aloyce, die on Nairobi als Hausmädchen arbeitet und ihre Kinder nicht mitnehmen konnte. Sie schickt jedoch Geld und kommt ein bis zweimal im Jahr vorbei.

Achja, einen hätte ich beinahe vergessen: Ujin. Er ist eigentlich ein Cousin von Aloyce. Da jedoch seine Eltern gestorben sind ist er jetzt wie ein Bruder für ihn. Ujin lebt auch bei Oma Judith.

Soo, nach etwas nachforschen hab ich mal einen groben Überblick bekommen wie hier die Verbindungen sind und wer alles wo wohnt. Wie man sieht ist unsere Familie nicht gerade klein. Dennoch wird für jeden gesorgt und wenn jemand Hilfe braucht bekommt er sie von der Familie.

Reihenfolge Foto von links nach rechts:
Aloyce, Florence (Gasteltern), Biattha, die etwas schläfrige Elka, Magret, Tony und Manuel.

Einen schönes Wochenende :)

Oriti, Mirjam

Fashion Fauxpas

So zwischendurch gibt's ein paar lustige Dinge die mir in den letzten 24h passiert sind. So langsam denkt man eigentlich man wüsste wie manche Dinge laufen....Röcke müssen über die Knie und wenns geregnet hat und es ist matschig sollte man besser Gummistiefel anziehen. Falsch gedacht!

Am Sonntag hatten wir uns in Kisumu alle schwarze Röcke mit Spitze gekauft. Für umgerechnet einen Euro dachten wir noch ein weiteres schickes Kleidungsstück zum Anziehen in die Schule gefunden zu haben.  Da es gestern Abend etwas kälter war zog ich eins Leggings an und dachte der schwarze Rock darüber würde dann ganz gut passen. Kaum kam ich in die Küche fing meine Gastschwester an komisch zu schauen. Als sie mich fragte ob mein Rock neu sei und ich ja sagte fing sie laut an zu lachen.  Nachdem ich erst eine Weile etwas verwirrt daneben stand, fing sie sich wieder und erklärte mir, dass der Rock den ich gekauft hatte nur ein Unterrock sei und man ihn keinesfalls so tragen sollte, vorallem nicht in der Schule.  Recht schnell bekam die ganze Familie den Vorfall mit und lachte darüber. Am Ende waren wir jedoch froh dass wir die Röcke nicht in die Schule angezogen hatten.

Das zweite Missgeschick passierte mir heute morgen.  Da es gestern Abend geregnet hatte sind viele Wege sehr matschig. Jedoch waren sie nahe unseres Compounds bereits getrocknet sodass ich keine Gummistiefel sondern Flippflopps angezogen habe.  Das hab ich als wir in Masogo bei der Schule ankamen recht schnell bereut. Hier stand das Wasser nämlich noch buchstäblich in den Straßen. Beim überqueren der Straße blieb ich dann mit meinem Flippflopp stecken und er versank im Matsch. Auf der erfolgreichen nach ihm versank wiederum der andere Fuß. So kam es dass ich letztendlich mit Matsch übersehten Flippflopps in der Hand und mit Matsch verschmierten Füßen die letzten Meter barfuß zur Schule laufen musste. Dort angekommen war ich natürlich die neuste Attraktion am Morgen. Jeder schaute auf mich. Auch die Direktorin konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Jedoch kamen schnell ein paar Schüler die mir meine Flippflopps gewaschen haben und mir Wasser für meine Füße hingestellt haben.
Erst danach konnten wir unseren Schulrundgang mit sauberen Füßen starten.

Tja. ..es gibt so einige Fettnäpfchen in die man ( buchstäblich) treten kann.
Mal sehen was noch so auf mich zukommt...

Mirjam

Montag, 12. September 2016

Unser Compound

So...jetzt sitze ich hier in meinem Bett und habe etwas Zeit zum schreiben.  Draußen schüttet es gerade nämlich wie aus Eimern...und -by the way- wir haben mal wieder Stromausfall. Da das meiste Leben und Arbeiten draußen stattfindet gibt's bei Regen recht wenig zu tun.

Aber jetzt zum eigentlichen Thema meines Blogeintrags: Unser Compound.
Der Begriff Compound bedeutet so viel wie Grundstück. Hier sagt man nicht ich wohne in diesem Haus
..sondern auf diesem Compound.

Hier in der Gegend um Masogo besitzen die meisten einen eigenen Compound. Dort bauen sie ihre Häuser aus Lehm und/oder Wellblech und halten ihr Vieh oder andere Haustiere. Die meisten Compounds sind durch eine Hecke, einen Weg oder einen Holzzaun begrenzt. Man kann sich das hier wie eine große Siedlung vorstellen, nur viel größer, da ein Compound ca. 20x30m-40x70mhat.
Eine kleine Führung:
Unser Compound ist etwa 30x70m groß und einer der größten hier. Abgegrenzt durch eine Hecke mit zwei Eingängen liegt er direkt am Fluss sodass  Wasser holen keinen weiten Weg erfordert.
(Foto 1+2)  Wenn man durch die " Hauptöffnung" hineinkommt sieht man mittig direkt das Haupthaus.
Links davon ist das Haus in dem meine Mitfreiwillige und ich untergebracht sind. Noch weiter links ist eine Art Bungalow der Schatten spendet und somit das Sitzen im freien bei der Hitze etwas erträglicher macht.

Rechts vom Haupthaus ist die Küche mit einem Holzgestell zum Geschirr trocknen und noch eins weiter rechts ist ein Haus das als Schlafzimmer für die Jungs dient.

Geht man zwischen unserem Haus und dem Haupthaus durch kommt man zu den Toiletten (Bild 3). Hinter dem Haupthaus ist der Hühnerstall,  die Hundehütte, sowie der Kuh und Ziegenstall.

So jetzt drehen wir uns wieder um und schauen uns den Compound vom Haupthaus aus an. Gerade aus ist der "Hauptausgang". Links davon ist der "Müllhaufen", die Wäscheleine und der Platz für die Kühe. 
Rechts davon ist unsere Wäscheleine, das Futterhäuschen sowie der Platz für die Kälber. (Foto 4)

So...das war jetzt mal eine grobe Führung :)
In meinen nächsten Einträgen werde ich euch die einzelnen Häuser sowie meine Gastfamilie mit der Haustierfraktion etwas näher beschreiben;)

Bis dahin machts gut... das Gewitter ist vorbei und ich schau mal ob es etwas zu tun gibt ;)

Eure Mirjam


Wichtig!!!

Dieser Blogpost ist mir - wie an der Überschrift unschwer zu erkennen sehr wichtig.
Es geht darum wie mein Blog zu verstehen ist.
Denn mein Blog beschreibt nur MEINE eigene Meinung!!!!
Desweiteren betreffen meine Erfahrungen auch nur den Ort an dem ich mich befinde und sollten nicht auf ganz Kenia oder gar auf ganz Afrika bezogen werden.
Denn hier lebt jeder - wie in Deutschland auch - sehr unterschiedlich.  Es gibt Leute mit mehr und weniger Vermögen, traditionsbewusste oder moderne Leute und und und.
Natürlich bin ich mir bewusst dass sich  Vorurteile bilden werden oder schon vorhanden sich. Manchmal werden diese sich bestätigen, manchmal aber auch nicht.
Aber egal ob es Fotos, Eindrücke oder Erzählungen sind, seid euch bitte bewusst dass sie aus meiner Sicht wiedergegeben werden und nur einen kleinen Teil Kenias betreffen.
Kenia ist ein Land mit 42 verschiedenen Stämmen....ich erlebe im moment gerade mal  einen  von diesen ( hoffe jedoch noch ein paar mehr kennenzulernen).
Und auch Vorurteile bestätigen sich bei manchen, bei manchen aber auch nicht. Für diejenigen die mich etwas kennen ist es wohl keine große Neuigkeit dass ich es beispielsweise mit der Pünktlichkeit in vielen Dingen nicht so genau nehme....obwohl die Deutschen, auch hier in Kenia, bei vielen als überpünktlich gelten.

Nehmt meine Erfahrungen einfach als einen kleinen Einblick ,wie ich diese Kultur, diesen Alltag hier erlebe, auf und nicht als Berichterstattung wie in einem Dokumentarfilm.

So nach diesen ganzen Dingen hoffe ich, dass euch die Lust auf meinen Blog noch nicht vergangen ist und ihr noch weiter dabei seid :)

Freue mich übrigens über jede Frage und versuche diese auch so gut ich kann zu beantworten. Ob das vorhandene Vorurteile, Fragen zu negativen Auffassungen oder natürlich einfach über mein Leben hier sind ist egal....hier gilt der typische Lehrersatz:" Es gibt keine blöden Fragen, sondern nur blöde Antworten!"

Achja...und solltet ihr noch Verbesserungsvorschläge haben was meinen Blog betrifft- immer her damit! Bin offen für alles :)

Muss jetzt wieder in den Unterricht,
Eure Mirjam :)

Freitag, 9. September 2016

Tag/Nacht

Guten Morgen,  oder wie man hier sagt oyaure!

Ich bin gerade dabei mich fertig zu machen, da ich um kurz nach 8 in die Schule muss.  Eigentlich geht mein Handywecker um 7 Uhr.  Doch dank unserer beiden Hähne bin ich pünktlich zum Sonnenaufgang um halb 7 wach.
Sobald hier die Sonne aufgeht beginnt der Tag. Die meisten anstrengenden Arbeiten, wie zum Beispiel auf den Feldern werden früh und nachmittags/ abends gemacht. Das hat den Grund,  dass es Mittags viel zu heiß ( 30-33°C) und dampfig ist, da die Sonne fast im 90° Winkel auf die Erde scheint. Dadurch dass es sobald die Sonne weg ist wieder abkühlt ist es nachts relativ kalt. Also ich muss mit einem Schlafsack schlafen, da es um die 15°C hat. Durch die Kälte nachts und den ab und zu aufkommenden  Niederschlag hat es den Vorteil dass die Durchschnittstemperatur nicht allzu hoch ist im Vergleich zu Wüstengebieten.
Das Tageszeitenklima verändert meinen Aufsteh-Rhythmus,  der nach dem Abi bei frühestens 9-10 Uhr lag, zu 6-7 Uhr. Dafür ist man abends so müde dass man direkt nach dem Abendessen ins Bett fällt. ..und da es hier eh um halb 7 komplett dunkel ist kann man außer Essen und vielleicht noch Mails und Nachrichten beantworten sowieso nicht mehr viel machen.

So...jetzt muss ich aber los....mein Frühstückstee wartet.

Tschüss, oriti

Mirjam

Donnerstag, 8. September 2016

Erster Tag in Kenia

Nachdem wir am Flughafen in Nairobi angekommen waren und  Visa sowie unser Gepäck zusammen hatten mussten wir erst einmal Geld wechseln. Dabei sind 10€ hier ca. 1000 Schilling.

Abgeholt wurden wir von Collins, ein Kontakt von Kolping in Nairobi, der uns einen Bus geholt hatte der uns zu unseren Projekten bringen sollte.

Da der Bus aber relativ klein und die Gepäckanzahl relativ groß war wurde es im Shuttle sehr eng.

Die Fahrt selbst dauerte ca. 8 Stunden. Auf unserem Weg begegneten wir Zebras auf einer Verkehrsinsel und lernten die kenianische Fahrweise kennen ( so lange Lkws überholen bis auf der Gegenfahrbahn ein Auto kommt und dann kurz vor knapp wieder auf die eigene Fahrbahn wechseln....falls man den geringen Abstand zum Lkw vor einem nicht mehr abbremsen kann einfach kurz nach links ins Gras ausweichen).
Doch das schönste für mich war zu sehen wie sich die Landschaft veränderte.  Je näher wir Masogo kamen desto grüner wurde es.

Nach einem kurzen Frühstück, Schwarztee mit Milch und Mandazi (Mehl + Wasser in fett ausgebacken)
kamen wir in Masogo an.

Dort wurden Jana und ich von unserem Gastpapa Aloyce abgeholt.
Das Gepäck wurde auf ein Pickipicki ( Mofa) geschnallt ( ja, 2 Rucksäcke und 2 Koffer auf einem) und unsere erste Fahrt ging los.

Nach einer Fahrt durch Matsch, über Holzbrücken und durch Gräben kamen wir auf unserem Compound an und wurden von unserem Gastbruder Julies und unserer Gastmutter Florence in Empfang genommen.  Nach Tee, Toastbrot und einem Schläfchen hatten wir den Nachmittag Zeit uns einzurichten und vorallem das Moskitonetz aufzuhängen.

Als wir fertig waren halfen wir gleich noch etwas beim abspülen und am Abend lernten wir dann gleich den Rest der Familie kennen.

Beim Essen wartete auch das berühmte ugali, ein maisbrei, auf uns. Dazu gab es Rind und Gemüse.

Gegen 11 Uhr gings dann endlich ins Bett schlafen.

So...das war jetzt sehr viel auf einmal. .
Ich habe mir gedacht Einträge zu verschiedenen Themen wie Essen, Familie etc. zu machen damit ihr langsam einen Überblick über mein Leben hier bekommt.
Falls euch etwas besonders interessiert könnt ihr mir gerne schreiben ; )

Hoffe euch geht es allen gut....;)
Oriti, Mirjam

Weltwärts_Kolping_Kenia

So....ich fange mal vom Anfang an. Vor fast einem Jahr fing ich an mich auf Weltwärts,  dem staatlich unterstützten Auslandsfreiwilligendienst, ein wenig nach Projekten umzuschauen. Es gingen die ersten Bewerbungen raus und letztendlich bekam ich eine Zusage von Kolping zum Auswahlwochenende in Bonn. Dort fand ich nach einigen Gesprächen mein Wunschprojekt - Leben in einer Gastfamilie und unterrichten an einer Schule in Kenia.

Eine Woche danach kam die Zusage für mein Projekt. Nachdem ich die grundlegenden Informationen zugeschickt bekommen hatte fingen die kleinen Vorbereitungen an.

Nach meinem bestandenen Abitur ging es dann zum 10-tägigen Vorbereitungsseminar in Bonn. Dort traf ich auch auf meine Mitfreiwillige Jana sowie die anderen Kenia- Freiwilligen Sophia, Raika und Markus.

Und nach eineinhalb Monaten war dann auch der 31. August da. Nachdem ich kurz vor knapp alles  eingepackt hatte stand ich um 21.00 Uhr am Miesbacher Bahnhof mit 2 Rucksäcken und einem Koffer.
Mit der Bob gings dann nach München und von dort mit dem Nachtzug an den Frankfurter Flughafen.

Ankunft: 4.00 Uhr

Nachdem alle Kenia-Leute versammelt waren gings erstmal zur Gepäckwaage- genau 48kg ( 40kg Gepäck + 8kg Handgepäck).

Und dann....ja dann war auch schon Boarding time und wir saßen im Flugzeug nach Istanbul - jetzt gab es kein Zurück mehr :-)

Nach einem Schläfchen,  Rührei und einem Film landeten wir um 10.30 in Istanbul. Jetzt hieß es 8h Wartezeit zu füllen. Mit schlafen, essen, wifi finden und den duty-free Bereich des Flughafens zu durchstöbern klappte das eigentlich ganz gut.
Schließlich startete der zweite Flieger um 18.40 nach Nairobi.

Im Flugzeug gab es Rind mit Reis zum Essen und natürlich Filme bis ich gegen 11 Uhr mich mit meiner Flugzeugdecke und der Schlafkappe in meinem Sitz zum schlafen einkuschelte.

Um 2.00 landete unser Flugzeug schließlich in Nairobi :)

Welcome to Kenya!

Mittwoch, 7. September 2016

Mein neuer Blog

Hallo :)

Nachdem mein eigentlicher Blog auf Wordpress leider nicht ganz funktioniert hat habe ich jetzt zu Blogger gewechselt. Zuersteinmal möchte ich mich für die Verzögerung entschuldigen die durch fehlendes Internet sowie einen längeren Stromausfall entstanden ist! Damit wären wir gleich bei meinem eigentlichen Thema - Stromausfälle kommen hier in Kenia, Masogo nämlich desöfteren vor. Meistens nachdem es geregnet hat...und das kann gegen Ende der Regenzeit auch noch desöfteren der Fall sein.

Masogo liegt in der Nähe von Kisumu, einer Hafenstadt am Viktoriasee. Durch die Nähe zum Äquator gibt es hier kein Jahreszeiten, sondern Tageszeitenklima. Das bedeutet nachts ist es kalt und tagsüber sehr heiß. Jedoch entscheidet man hier auch noch zwischen der Regenzeit ( März - August) und der Trockenzeit ( Oktober- Februar).

So...da ich jetzt erstmal meinen Blog zum laufen bringen musste und und und ist die Zeit auch wieder schnell vergangen.....meine Gastmutter wartet auf meine Hilfe in der Küche. Ich werde euch nach und nach erzählen wie mein Leben hier aussieht! Bis dahin, machts gut :) Oriti